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Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 8.30 – 10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Individuelle Ressourcen wirken als Filter im Prozess der Anforderungswahrnehmung
und –verarbeitung mit. Diese umfassen einerseits erwerbbare Kompetenzen, die sich
berufsphasenspezifisch unterscheiden (Shulman, 1991; Dick, 1996; Neuweg, 2004),
wie auch veränderbare Ziele, Werte und Überzeugungen (Heckhausen & Schulz, 1995;
Jerusalem, 2005); andrerseits wirken stabile und situationsunabhängige Persönlich-
keitsmerkmale als Dispositionen prägend mit (Asendorpf, 2005 und 2007).
Mittels selbstregulativer Fähigkeiten kann dieser Prozess, wie auch das daraus resultie-
rende Bewältigungshandeln gesteuert werden (Buchwald & Hobfoll, 2004; Mandl &
Friedrich, 2006). Gestaltungsspielraum kann genutzt werden, um individuell bedeutsa-
me Ziele zu erreichen (Deci & Ryan, 1993) oder nicht erreichbare Ziele zu ändern, so
dass erreichbare Ziele angestrebt werden und die Kontrolle erhalten bleibt (Heckhau-
sen und Schulz, 1995). Soziale Ressourcen können zur Bewältigung der Berufsanfor-
derungen genutzt werden (Frese, 1989); welche sozialen Ressourcen wozu genutzt
werden, widerspiegelt die gewählte Verarbeitungstiefe der zu bewältigenden Anforde-
rung (Keller-Schneider, 2008b, 2009b).
Welche Anforderungen zu Herausforderungen werden ist individuell verschieden (Kel-
ler-Schneider, 2008a). Das berufliche Können wird in Kompetenzprofilen in bestimmten
Situationen sichtbar (Oser & Renold, 2005), die dahinter liegenden motivationalen, voli-
tionalen und selbstregulativen Prozesse tragen dazu bei.
Fragestellung:
Welche Anforderungen berufsphasenspezifisch als Herausforderungen wahrgenommen
werden und welchen Einfluss Merkmale der Persönlichkeit und der Arbeitssituation auf
die Beanspruchung durch die Anforderungsbewältigung ausüben, soll in diesem Beitrag
aufgezeigt werden.
Methodisches Vorgehen:
Um berufsphasenspezifische Anforderungen zu erfassen wurden aus Gesprächsnoti-
zen zu Supervisionsprozessen mit Berufseinsteigenden inhaltsanalytisch Anforderun-
gen herausgearbeitet und zu 80 berufstätigkeitsbezogenen Items umformuliert. Um
Skalen zu Persönlichkeitsmerkmalen und Angaben zu Bedingungsmerkmalen ergänzt,
wurden diese Berufsanforderungen in den Jahren 2006 und 2007 in einer im Kanton
Zürich durchgeführten Fragebogenerhebung von berufseinsteigenden (n=272) und be-
rufserfahrenen Lehrpersonen (n=136) bearbeitet. Mittels Faktoranalysen wurde ein Mo-
dell der berufsphasenspezifischen Beanspruchungswahrnehmung entwickelt und nach
Zusammenhängen mit Persönlichkeitsmerkmalen und Kontextvariabeln untersucht
(Keller-Schneider, 2008a und 2009a).
Ergebnisse:
Berufseinsteigende Lehrpersonen unterschieden sich in der Strukturierung der Anforde-
rungswahrnehmung von berufserfahrenen Lehrpersonen. Sie strukturieren die Berufs-
anforderungen anders und nehmen diese weniger vernetzt wahr, als berufserfahrene
Lehrpersonen. Sie zeigen ein berufsphasenspezifisches Verständnis von Unterricht,
Unterrichtsführung und Unterrichtsqualität. Unterrichtsnahe Anforderungen werden
vermehrt als Einzelanforderungen wahrgenommen und sind erst wenig in eine Gesamt-
struktur integriert. Überdurchschnittliche Beanspruchungen zeigen sich in denjenigen
Bereichen, welche das Kerngeschäft der schüler-/innenbezogenen Vermittlung und der
adressatenbezogenen Führung umfassen (Keller-Schneider, 2008a und 2009a).Die
Beanspruchung durch die Bewältigung der Berufsaufgaben erweist sich überwiegend
als nicht stufen- oder kontextspezifisch.
Mittwoch, 1. Juli 2009 / Mercredi, 1er juillet 2009 8.30 – 10.00
Papersessions mit Einzelbeiträgen / Contributions individuelles groupées en papersessions
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Korrelationen zeigen sich zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und anforderungsspezi-
fischen Beanspruchungen. Persönlichkeitsmerkmale als überdauernde Wahrneh-
mungs- und Verhaltensdispositionen üben Effekte auf die anforderungsspezifische Be-
anspruchung aus. Aus Befunden lassen sich günstigere und ungünstigere Persönlich-
keitsprofile ableiten, welche Hinweise zur Berufswahl und Berufseignung geben. Von
besonderem Interesse für diese Tagung ist der Befund, dass sich Vermittlungsanforde-
rungen als unabhängig von Persönlichkeitsmerkmalen erweisen. Die schü-
ler/innenbezogene Vermittlungskompetenz und die damit einhergehende Optimierung
der Unterrichtsqualität ist somit direkter entwickel- und veränderbar.
Literatur
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