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Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009
Symposien gross / Symposiums longs 08.30 – 12.00
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Die Lehrperson als Selektionsagentin und ihr Ringen um gelingende Praxis.
Eine kommentierte Fallanalyse
Streckeisen, Ursula
Pädagogischen Hochschule Bern, Institut Sekundarstufe I und Universität Bern, Insti-
tut für Soziologie
ursula.streckeisen@phbern.ch
Um Aussagen zur Frage der Notwendigkeit einer Theorie des Lehrens zu generieren,
wird im geplanten Beitrag vom für den modernen Lehrberuf konstitutiven Dilem-
ma zwischen ‚Fördern’ (Lehren) und ‚Auslesen’ (Selegieren) ausgegangen und letz-
teres als Zufügen von pädagogisch nicht-sinnvollem Schmerz konzeptualisiert. Vor
diesem Hintergrund wird anhand von empirischem Material die Frage beleuchtet, wie
Lehrpersonen mit diesem Dilemma deutend umgehen. Im Vordergrund steht die
Analyse eines Falles, bei dem auf der Basis einer anti-institutionellen, routine-fernen
Haltung nach einer ‚Lösung„Vertrauen“ sowie „Of-
fenheit“ in der konkreten Lehrer-Schüler-Interaktion ins Zentrum stellt, o/jointfilesconvert/364630/bgleich in der
Selektion eine Bedrohung hiervon erblickt wird. Das Unterfangen der in Frage ste-
henden Lehrerin nimmt denn auch Züge eines – dank Selbstcharismatisierung erfolg-
reich gegen Verzweiflung gerichteten Ringens an, das vom Willen gespiesen wird,
sich vom Selektionsauftrag nicht in die Knie zwingen zu lassen.
Die daran anschliessenden Überlegungen gelten der Frage nach einer Theorie des
Lehrens unter real-gesellschaftlichen Bedingungen, die diese erschweren, wenn
nicht gar verunmöglichen.
Das empirische Material stammt aus einer professionalisierungstheoretisch angeleg-
ten, soziologischen Untersuchung, in welcher eine Typologie von Deutungsmustern
von Volksschullehrpersonen zum Widerspruch von Fördern und Selektion erstellt
wurde. Den Hintergrund davon bilden nicht-standardisierte Interviews mit 37 Stadt-
berner Volkschullehrpersonen, die zwischen 2003 und 2006 durchgeführt und mit der
Sequenzanalyse im Sinne der Objektiven Hermeneutik ausgewertet wurden. Die
Lehrpersonen des Typs Ringen um das Arbeitsbündnise-
rende Fall stammt, weisen eine besonders hohe Sensibilität für den Widerspruch
zwischen Fördern und Auslesen auf.
Zum Theorie-Praxis-Verhältnis aus der Sicht der pädagogischen Unterrichts-
forschung
Twardella, Johannes
Universität Frankfurt, Institut für Pädagogik der Sekundarstufe
Im Zentrum des Beitrags soll die detaillierte, mit der Methode der Sequenzanalyse
durchgeführte Interpretation einer Passage aus einer Stunde im Fach Englisch ste-
hen. Auf dem Weg über die Rekonstruktion dieser Passage kann gezeigt werden,
wie sich aus der Empirie der pädagogischen Praxis – im Ansatz – eine pädagogische
Theorie des Unterrichts entwickeln sst. Gleichzeitig lässt sich deutlich machen,
worin die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einer pädagogischen Theo-
rie des Unterrichts und der soziologischen Professionalisierungstheorie, wie sie von
Oevermann vorgelegt wurde, bestehen. Beiden Theorien ist gemein, dass sie me-
thodisch gesehen vom Primat der Praxis ausgehen und auf dem Weg über deren
Rekonstruktion entwickelt wurden bzw. werden.
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Zudem anerkennen sie beide die „Dignität der Praxis“, der keine ingeneuriale, son-
dern nur eine fallbezogene Anwendung von Wissen (auch theoretischem Wissen)
angemessen ist. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass die soziologi-
sche Professionalisierungstheorie die der pädagogischen Praxis zugrunde liegende
Handlungsstruktur fokussiert, während die pädagogische Theorie des Unterrichts von
den Ansprüchen ausgeht, die in der pädagogischen Praxis wie selbstverständlich
emergieren: Einerseits geht es in der pädagogischen Praxis des Unterrichtens immer
um etwas, eine Sache so entsteht der Anspruch an deren Vermittlung (Didaktik).
Andererseits ist immer der Anspruch der Erziehung präsent, da in der pädagogi-
schen Praxis Erwachsene mit Kindern interagieren, deren Autonomie das Telos die-
ser Praxis ist.
Ausgehend von dem Fallbeispiel kann zudem ein Vergleich zwischen bekannten Un-
terrichtstheorien und einer pädagogischen Theorie des Unterrichts durchgeführt wer-
den. Es fällt nicht nur ins Auge, dass letztere keinen normativen Charakter hat, keine
Planungstheorie oder Theorie des >guten Unterrichts< ist, sondern auch dass sie
sowohl die Dimension der Didaktik berücksichtigt als auch um der Komplexität des
Unterrichts gerecht zu werden diejenige der Erziehung und der Bildung.
Nicht zuletzt kann zwischen unterschiedlichen Theorieebenen differenziert werden.
Bezug genommen kann dabei auf Weniger, der zwischen den Theorien ersten Gra-
des (den der Praxis inhärenten), denjenigen zweiten Grades (der Praktiker über ihre
eigene Tätigkeit) und denen dritten Grades (den wissenschaftlichen, hier den be-
kannten didaktischen Theorien) unterschied. Und das erlaubt wiederum abschlie-
ßend – das Verhältnis von Theorie und Praxis in Bezug auf die pädagogische Praxis
genauer zu bestimmen.
Die Modellierung von Kompetenzprofilen als Grundlage für eine Theorie der
Lehre?
Düggelin, Albert, Salzman, Patrizia., Heinzer, Sarah & Oser, Fritz
Pädagogischen Hochschule FHNW, Institut Sekundarstufe II und Universität Frei-
burg, CH
In dem diesem Beitrag zugrunde liegenden Projekt „Professional Minds: Handlungs-
situationen und Standards für die Berufsausbildenden“ wurde das Handeln von Lehr-
personen durch eine gezielte Förderung spezifischer Lehrkompetenzen unterstützt.
Basierend auf dem teilweise auch kontrovers geführten Professionalisierungsdiskurs
lassen sich zahlreiche Bestrebungen erkennen, Lehrkompetenzen theoretisch zu
modellieren und diese r qualitativ gehaltvolle Handlungssteuerungen fruchtbar
werden zu lassen (Darling-Hammond et al., 1999; Oser, 2002; Helmke, 2003;
Helsper, 2004; Allemann-Ghionda & Terhart, 2006; Baumert & Kunter, 2006; Shul-
man, 2007). Die wenigsten dieser Zugänge orientieren sich aber an den konkreten
und von den Lehrpersonen täglich zu bewältigenden Handlungsherausforderungen.
Sie rahmen das Unterrichtsgeschehen oft situationsfern und auf einer zu hohen Abs-
traktionsebene. Abhilfe schafft hier eine Vorgehensweise, die näher an die einzelnen
Handlungssituationen heranzukommen versucht, die also anstrebt, konkrete Anfor-
derungen praktischer Handlungszusammenhänge festzustellen.
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