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Symposien gross / Symposiums longs 08.30 – 12.00
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ren (gelingender) Lehr-Lern-Prozesse. Sie sollen zur Frage Stellung beziehen, in-
wieweit bestehende Theorieansätze geeignet sind, Potentiale und Probleme aktueller
Lehrpraxen aufzuzeigen. Es diskutiert Ewald Terhart, als jemand der seit über dreis-
sig Jahren die Theorie des Unterrichtens im Auge hat und aktuell die kompetenztheo-
retischen Entwürfe favorisiert. Zum anderen werden die Vorträge von Andreas Wer-
net kommentiert, der 2003 eine Theorie vorstellte, welche vielleicht nicht direkt als
„Theorie der Lehre“ zu verstehen ist, wohl aber eine konsistente Deutung der Funkti-
on der schulischen Lehrperson beinhaltet. Die Frage nach der Notwendigkeit einer
Theorie des Lehrens (für die Wissenschaft und/oder die Praxis) soll den Ausgangs-
punkt der Diskussion bilden, anschliessend ist zu fragen, ob diese Theorie nicht doch
schon vorliegt, ob die relevanten Bezugswissenschaften beziehungsweise Bausteine
benennbar sind und/oder ob die Empirie Hinweise auf spezifische Momente einer
solchen Theorie gibt.
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Beiträge:
Charisma im Kindergarten – Konturen einer bildungsorientierten impliziten
Lehr-Theorie
Ummel, Hannes
Pädagogische Hochschule Bern, Institut Vorschulstufe und Primarstufe NMS
Der Kindergarten ist eines jener pädagogischen Handlungsfelder, in denen der Druck
auf Lehrpersonen, Erfolg zu haben, deutlich ansteigt. Politische und bildungspoliti-
sche Akteure wie auch Eltern wenden sich in jüngerer Zeit dieser Institution mit neu-
en und hohen Erwartungen zu. Zudem befindet sich der Kindergarten in einer Über-
gangsphase (Stichwort Schuleingangsstufe).
Das Lehrverständnis von Kindergärtnern und Kindergärtnerinnen kann sich vermut-
lich in dieser Situation hoher (Selbst-) Ansprüche noch wenig auf den „harten“ Bezug
auf Sach- und Fachwissen abstützen, wie dies in der Schule möglich ist.
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