
Dienstag, 30. Juni 2009 / Mardi, 30 juin 2009
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setzt sieht. Damit Lehrpersonen nicht ausbrennen, sondern mit Herausforderungen um-
gehen können, braucht es Weiterbildungen, die diese Arbeits- und Lernfähigkeit langfris-
tig sichern. Dazu zählen einerseits die traditionellen Weiterbildungs- und Qualifikations-
angebote in fachlicher Hinsicht. Andererseits braucht es auch innovative Angebote auf
überfachlicher und persönlicher Ebene, die die Arbeitsfähigkeit von Lehrpersonen si-
cherstellen und bestehende, personale Kompetenzen sichern bzw. erweitern.
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Der Pos-
terbeitrag stellt ein derartiges Angebot der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH)
vor und beschreibt, wie die Intensivweiterbildung (IWB) die Lehrpersonen in ihren über-
fachlichen Kompetenzen fördert und dabei zwischen individuellen Bedürfnissen der
Teilnehmenden, Erwartungen aus ihrem beruflichen Umfeld sowie institutionellen Anfor-
derungen in Bezug auf den Bildungsurlaub eine stabile Balance herstellt. Es wird aufge-
zeigt, wie durch Formen des selbstverantwortlichen, selbstgesteuerten und biografi-
schen Lernens
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entscheidende Beiträge an die langfristige Arbeits- und Lernfähigkeit der
einzelnen Lehrpersonen geleistet werden; die langfristige Arbeits- und Lernfähigkeit, die
ihrerseits die unabdingbare Voraussetzung für langzeitig erfolgversprechende Innovati-
onen im Schulfeld ist.
Der Beitrag stellt nebst den formellen Grundvoraussetzungen und inhaltlichen Eckwer-
ten die Bedürfnisse und Motive der Teilnehmenden dar. Ebenfalls aufgezeigt wird das
Feld, in dem sich die PHZH als Anbieterin dieser Weiterbildung bewegt: zum einen sind
es die Lehrpersonen, die das Angebot besuchen, zum anderen spielen sowohl das kan-
tonale Volksschulamt als auch die kommunale Behörde als finanzierende Gremien eine
entscheidende Rolle. Während es den kantonalen und kommunalen Behörden um eine
„Förderung und Festigung der ganzen Lehrpersönlichkeit“
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geht, so orientiert sich die
PHZH am Stand der Wissenschaft, an internen Qualitätsleitsätzen
10
sowie an den An-
forderungen und Entwicklungen im Berufsfeld.
Dieses Spannungsfeld der verschiedenen Erwartungen lösen die Verantwortlichen, in-
dem sie vier unterschiedliche Profile anbieten. Alle Profile kreisen thematisch um die
Cluster der Person, der Gruppe, der Gesellschaft sowie der Profession, fokussieren je-
doch je nach Profil einen anderen Schwerpunkt. Zusätzlich zur inhaltlichen Gestaltung
spielen verschiedene Aspekte in Bezug auf die unterschiedlichen Lehr-
/Lernarrangements der Profile eine Rolle, die sich an Hand von verschiedenen Stichwor-
ten (u.a. Sozialform, Themen, Steuerungsgrad durch die Leitung) darstellen lassen, was
im Beitrag ebenfalls illustriert wird.
11
Basierend auf den Rückmeldungen der Teilnehmenden, Ergebnissen eines Peer-
Review-Verfahrens
12
2004 und einer externen Evaluation
13
sowie ergänzenden Befun-
den aus entsprechenden Forschungsarbeiten
14
werden abschliessend die bisherigen
Erfahrungen dargestellt und analysiert sowie weiterführende Fragestellungen aufge-
zeigt.
Die Erkenntnisse weisen darauf hin, dass sich nach der Teilnahme an einer IWB die
Berufszufriedenheit längerfristig zu verbessern scheint und die Lehrpersonen, zurück im
7
Vgl. Reusser/Tremp 2008: 8
8
Vgl. Hufschmid/Mory o.J.: 8; vgl. Herzog 2008: 24; vgl. Auch die Ausführungen zum biographischen und
selbstgesteuerten Lernen in Berlinger/Birri/Zumsteg 2006: 10f.bzw. 97
9
Erziehungsrat des Kanton Zürich 1990: 4
10
vgl. Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Weiterbildung und Nachdiplomstudien (1.11.2004)
11
Vgl. dazu auch Kohlstock, Barbara; Meier, Albert; Müller, Willi; Peter, Andrea; Ramsauer, Susanne &
Vollenweider, Dorothea (2008)
12
Eine Expertengruppe aus Kantonen mit vergleichbaren Angeboten (St. Gallen, Luzern, Aarau, Bern)
befragte Teilnehmende, Schulleitungen und Vorgesetzte der IWB-Leitenden
13
Vgl. Herzog/Rüegg/Herzog/Schönbächler 2001
14
Vgl. Albisser, S., Kirchhoff, E., Meier, A. & Grob, A. (2006),
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Alltag, mit einem erweiterten Handlungsrepertoire die Arbeit wieder aufnehmen, d.h.
gestärkt und gerüstet anstehende Entwicklungsarbeiten und Innovationen im Berufsall-
tag umsetzen.
Literatur
Albisser, S., Kirchhoff, E., Meier, A. & Grob, A. (2006). Anforderungsverarbeitung und
Gesundheit im Berufszyklus von Lehrpersonen. Symposiumsbeitrag zur Fachtagung
„Balancieren im Lehrberuf“ vom 8./9. 12.06 aus dem Forschungsprojekt ARBEL: An-
forderungen und Ressourcen im Berufszyklus von Lehrerinnen und Lehrern. Verfüg-
bar unter: http://www.gesunde-schulen.ch/data/data_318.pdf [15.01.2009]
Berlinger, D. / Birri, T. / Zumsteg, B. (2006): Vom Lernen zum Lehren. Ansätze für eine
theoriegeleitete Praxis. AEB Akademie für Erwachsenenbildung. Bern: hep-Verlag.
Erziehungsrat des Kantons Zürich (30.10.1990): Lehrerfortbildung Volksschule. Grund-
formen der Langzeitfortbildung für Volksschullehrer und Kindergärtnerinnen des Kan-
tons Zürich. Obligatorische Lehrerfortbildung. Beschluss des Erziehungsrates.
Herzog, S. (2008): Zur biografischen Orientierung der Weiterbildung. In: Beiträge zur
Lehrerbildung. Berufliche Weiterbildung von Lehrpersonen. 26(2008)1, S. 23-34.
Herzog, W. / Rüegg, S. / Herzog, S. / Schönbächler, M.-T. (2001): Eine personorientierte
Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Evaluation der Intensivweiterbildung am
Pestalozzianum Zürich, Kurzbericht. Zürich: Pestalozzianum.
Hufschmid, E. / Mory, T. (o.J.): Der Mensch lernt selbst und ständig. AEB-
Publikationsreihe "Aus der Praxis für die Praxis", Nr. 18.
Kohlstock, Barbara; Meier, Albert; Müller, Willi; Peter, Andrea; Ramsauer, Susanne &
Vollenweider, Dorothea (2008). Zur Gestaltung von Langzeitweiterbildungen - Balan-
ceakt Intensivweiterbildung. In: ph akzente 3/2008, S. 18-22.
Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Weiterbildung und Nachdiplomstudien
(1.11.2004): Qualitätsleitsätze von professioneller Weiterbildung auf Hochschulni-
veau. Zürich: o. V.
Reusser, K. / Tremp, P. (2008): Diskussionsfeld „berufliche Weiterbildung von Lehrper-
sonen“. In: Beiträge zur Lehrerbildung. Berufliche Weiterbildung von Lehrpersonen.
26(2008)1, S. 5-10.
Schaffner Menn , Anita
PO8 Individuelle (Sach-)Interessensunterstützung bei Grundstufenkindern
durch Studierende in der Ausbildung zur Kindergärtnerin
Pädagogische Hochschule Zürich, Institut Unterstrass
Keywords
Ausbildungsmodul „Didaktikum“, Videoanalyse, Interesse, Scaffolding, Ziel- und Sach-
orientierung, Tätigkeit (Tun), Erkenntnisse, Lehr-Lernprozesse
Fragestellung
Können die Studierenden im Ausbildungsmodul „Didaktikum2“ die Grundstufenkinder
bei der individuellen Unterstützung von der Tätigkeitsebene auf die Ziel- und
Sachorientierung führen?
Hintergrund
Im dritten (Herbst 08) und vierten Semester (Frühling 09) des Diplomstudiums Vorschule
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