Literatur
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ren Erwerb in der Lehrer/innenbildung eingefordert wird. Gegenwärtig diskutierte Mo-
delle strukturieren die beruflichen Kompetenzen (z.B. Lipowsky, 2006; Baumert & Kun-
ter, 2006); die Instrumente zu deren Diagnose werden zunehmend neu gedacht bzw.
sind in Entwicklung (z.B. Frey et al., 2005; Neuenschwander, 2004; Oser et al., 2007).
Das Messen komplexer Handlungskompetenzen von Lehrpersonen ist ein schwieriges
und aufwendiges Geschäft; die Mittel für elaborierte Methoden stehen allenfalls For-
schungsprogrammen zur Verfügung (in der Schweiz z.B. Baer et al., 2005; Beck et al.,
2008); eine breite Anwendung von forschungsbasierten Instrumenten in der Leh-
rer/innenbildung liegt in weiter Ferne.
An Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz werden die unterrichtlichen Kompeten-
zen von angehenden Lehrpersonen zumeist mittels Unterrichts-beobachtungen beur-
teilt, indem von der Performanz im Unterricht auf einzelne Kompetenzen der Lehrper-
son zurückgeschlossen wird. Überwiegend werden entweder längere Unterrichtspha-
sen (Praktika) oder Lehrproben (Prüfungslektionen) beobachtet und mit hoher Inferenz
eingeschätzt. Experten greifen in realen Beurteilungssituationen oft auf Checklisten und
Einschätzungsbögen zurück, deren theoretische Kontexte nicht immer transparent sind.
Unklare Kriterien begünstigen das Einfliessen von subjektiven Präferenzen und alltags-
theoretischem Ermessen der Prüfenden. Empirischen Befunde zur diagnostischen Qua-
lität liegen zur Zeit nicht vor. Zweifel an Zuverlässigkeit, Fairness und institutionellem
Nutzen herkömmlicher Verfahren sind nicht neu. Angesichts der ungesicherten Befund-
lage ist an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) ein Forschungs- und Ent-
wicklungsprojekt initiiert worden, das das klassische Verfahren der beobachtungsge-
stützten Einschätzungen von Einzellektionen untersucht (Fraefel & Huber, 2008). Es
will die Frage beantworten, ob ein optimiertes Verfahren eine weitgehend zuverlässige
Einschätzung unterrichtlicher Kompetenzen von Studierenden erlaubt und zugleich
praktikabel, von den Beteiligten akzeptiert und mit vernünftigem Aufwand realisierbar
ist.
In einem ersten Schritt wurde das Verfahren der Kompetenzeinschätzung von Lehrpro-
ben optimiert. Aus pragmatischen Überlegungen wurde weiterhin von beobachtungsbe-
stützten Beurteilungsverfahren ausgegangen. Hingegen wurden die Beobachtungsdi-
mensionen mit Blick auf Unterrichtsqualität und Professions-anforderungen neu formu-
liert (Fraefel & Huber, 2008; vgl. u.a. Brophy, 1999; Clausen et al., 2003; Helmke, 2006;
Helmke, 2007; auch Messner, 2007; Meyer & Feindt, 2007). Die Handhabbarkeit des
Beurteilungsinstruments angesichts der realen Prüfungs-situation bedingte eine über-
schaubare Anzahl von einzuschätzenden Konstrukten und Indikatoren und sprachlich
leicht zugängliche Formulierungen. Für jeden Indikator wurde eine voll verbalisierte
fünfstufige Schätzskala ausformuliert. In einem zweiten Schritt wurde das Prüfungsver-
fahren unter verbindlicher Verwendung der überarbeiteten Beurteilungskriterien mit acht
Studierenden kurz vor Abschluss des Studiums erprobt; dies umfasste die Einführung
der jeweils zwei Expert/innen in die Beurteilungskriterien und das Durchspielen der ge-
samten Prüfung von der Planung über die Durchführung zweier Lektionen bis zur Re-
flexion des gehaltenen Unterrichts. Weitere Daten umfassen Videoaufnahmen beider
Lektionen, Selbsteinschätzungen der Studierenden, Globaleinschätzungen der Mento-
ren sowie Nachbefragungen aller Beteiligten zum Verfahren. Zur Frage der testtheore-
tischen Güte der Kompetenzerfassung (vgl. Kaufhold, 2006) geben die Daten starke
Hinweise: In den Befragungen zeigte sich, dass Transparenz, Nutzen und Fairness des
Prüfungsverfahrens sowohl von Studierenden als auch von den Experten sehr hoch
eingestuft wurden. Nutzen und Ökonomie sind aus Sicht der Institution gegeben. Die
Einschätzungen der Experten wurden von den Studierenden insgesamt als „gerade
richtig“ wahrgenommen.
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