
1. EINLEITUNG 23
Die Vorgehensweise ist folgende, es werden zuerst die Aminosäuresequenzen der Proteine
verglichen und bestmöglich überlagert. Anschließend überträgt man die Atomkoordinaten des
Protein-Rückgrates vom Ausgangs- auf das Zielprotein. Die Seitenketten werden dann
rechnerisch hinzugefügt und das gesamte System energetisch minimiert.
Für die Rhizopus sp. Lipasen liegen bisher keine Kristallstrukturen mit geöffnetem Lid vor.
Allerdings konnte eine hal/jointfilesconvert/483621/bgeöffnete RDL, bei der aus experimentellen Gründen jedoch nur
das Proteingerüst aufgelöst werden konnte (PDB Eintrag: 4tgl; (Derewenda, et al. 1992)) und
eine geschlossene Form der RNL kristallisiert werden (PDB Eintrag: 1lgy (Bernstein, et al.
1977, Khono, et al. 1996)).
Aus diesen Daten wurde von Gerd Wohlfahrt ein entsprechendes Strukturmodell auf der Basis
der Kristallstruktur erstellt (Beer, et al. 1996). Basierend auf diesem Strukturmodell wurden
von Scheib et al. Untersuchungen zur Stereopräferenz der ROL gegenüber Triacylglycerin
Analoga (Abbildung 1.8) durch Molekular Modelling durchgeführt (Scheib, et al. 1999,
Scheib, et al. 1998). Durch diese Studien war es möglich Mutanten mit geänderter Stereo-
selektivität gegenüber dem Wildtyp vorherzusagen, die auch experimentell bestätigt wurden.
Dabei wurde die signifikante Rolle der Aminosäure L258 deutlich.
O
O
O
O
R
1
O
R
3
R
2
R
1
= C7:0
R
2
= C8:0 oder CH
2
Ph
R
3
= C7:0
O
O
O
O
O
R
1
O
R
2
R
3
R
1
= C7:0
R
2
= C7:0
R
3
= C7:0
N
O
O
O
O
R
1
O
R
2
R
3
H
R
1
= C7:0
R
2
= C7:0
R
3
= C7:0
R
1
= C7:0
R
2
= Ph
R
3
= C7:0
O
O
O
R
1
O
R
3
Abbildung 1.8: Einige Beispiele der von Scheib et al. zur Bestimmung der
Stereoselektivität der ROL untersuchten Substrate.
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